19:20 Uhr
Wir gehen ins Badezimmer. Die Zähne werden geputzt, das Gesicht gewaschen, die Haare gekämmert und der kuschelige Schlafanzug angezogen.
19:30 Uhr
Livi darf sich ein Buch aussuchen und dann lesen wir noch eine Geschichte.
19:40 Uhr
Sie geht nochmal nach unten und sagt allen gute Nacht und verteilt (wenn sie es möchte) Gute Nacht Küsse.
19:45 Uhr
Wir singen noch ein Gute-Nacht-Lied das sie sich wünschen darf
19:47 Uhr
Nachtlicht an, Flurlicht an und Tür anlehnen.
Bis hier hin klappt es ganz gut. Es gibt keine Tränen oder auch nur das geringste Anzeichen, das sie nicht schlafen möchte/kann. Sie ist müde. Sehr müde sogar. Aber noch während ich die Treppe heruntergehe, zähle ich nur die Sekunden bis sie gleich wieder im Wohnzimmer steht.
19:50 Uhr
Pipi – wieder nach oben.
19:53 Uhr
Ups nochmal Pipi – wieder nach oben.
19:55 Uhr
Ich wollte dir nur noch kurz sagen das im Kindergarten XYZ passiert ist – wieder nach oben.
19:58 Uhr
vieleicht doch nochmal Pipi? – wieder nach oben
20:02 Uhr
Sie kommt runter, setzt sich im Wohnzimmer hin und hofft das wir einfach nichts sagen, so dass sie bleiben darf.
20:05 Uhr
Ich kann Kuscheltier ABCDE nicht finden – gefunden und wieder ins bett
Wir begleiten das Trepp-auf und das Trepp-ab mit vollkommener Ruhe.
Wir haben das gleiche „Spiel“ jedoch schon gestern gespielt und der Wecker klingelte trotzdem um 7:00 Uhr in der früh, deswegen ist Livi an diesem Punkt nicht nur müde, sondern HUNDEMÜDE. Ihre Stimmung kippt – gerade noch das fröhliche kleine 5 Jährige Mädchen das versucht sich ins Wohnzimmer zu schleichen und schon schreit und weint sie aus voller Kraft heraus in Ihrem Bett los.
Wir lassen sie nicht weinen, sondern gehen sofort zu ihr, nehmen sie in den Arm und fragen was los ist. Hier kommt dann wahlweise:
-> ich kann nicht schlafen
-> ich vermisse mein Kaninchen
-> ich finde Kuscheltier XY nicht
-> ich will nicht in mein Bett
-> ich habe Angst vor XY
und und und.
Ja, auch hier reagieren wir natürlich ruhig, versuchen eine Lösung zu finden und nehmen ihre Ängste und Gefühle sehr ernst. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Wenn es klappt, dann gehen wir wieder nach unten. Kaum sitzen wir auf der Couch, weint und schreit sie wieder. Wenn es nicht klappt, sitzen wir auch mal gute 20 Minuten in ihrem Zimmer.
Der einfachste Weg wäre jetzt, sie wieder mit nach unten zu lassen, sie wach bleiben zu lassen. Den Weg des selbst bestimmten einschlafens haben wir im Dezember ausprobiert – es klappt einfach nicht. Lässt man ihr die Wahl, dann bleibt sie bis 2-3 Uhr nachts wach und möchte trotzdem nicht ins Bett. Dann geht es eben um 3 Uhr wieder los mit schreien-beruhigen-weinen-beruhigen. Das geht nicht. Wir sind beide berufstätig. Selbstbestimmtes einschlafen mag ein toller Weg sein und für viele funktionieren. Hier aber nicht.
20:00 – 21:00 Uhr
Kommen wir zurück zum Trepp-auf Trepp-ab Szenario. Wir trösten und beruhigen. Meist abwechselnd. Denn da ist noch das Baby und Mirko muss noch etwas Essen.
Um 21 Uhr sind wir beide so erledigt, das wir uns bettfertig machen und nach oben gehen. Falls sie tatsächlich wieder bei uns im Wohnzimmer sitzen durfte, versuchen wir sie jetzt nochmal ins Bett zu bringen.
Manchmal klappt es, manchmal nicht. So kann es sein das ich im Bett versuche das Baby einschlafzukuscheln (sie schläft nur auf meinem Arm ein bzw an mich ran gedrückt) und Mirko bis zu 20 mal zu Livi geht. In dieser Phase ihrer Müdigkeit steht sie nicht mehr alleine auf. Sie weint und schreit, bleibt aber (fast immer) im Bett.
21:00 – 22:00 UHr
Mirko schläft dann gegen 21:30 /22 Uhr ein. Ich versuche noch immer das Baby zum schlafen zu bringen und wandere immer wieder zu Livi, was wieder das Baby zum weinen bringt. Nebenbei wird der Teenager auch vom Geschrei geweckt, ich selbst bin hundemüde und kann mich kaum noch auf den Beinen halten.
Spätestens wenn dann alle drei Kinder weinen, weil sie eigentlich alle müde sind, aber nicht schlafen, klappt bei mir der Schalter um. Whumm.
22:30 – 23:30 Uhr
Es ist vorbei mit der gelassenen, ruhigen Mutter. Ich werde zur Rabenmutter, werde laut und sage Livi sie soll jetzt endlich schlafen. Ich sage zum Teenager, das sie sonst auch wie ein Stein schläft und ich nunmal nichts daran ändern kann, das Livi jetzt weint und schreit. Ich gehe ins Schlafzimmer und weine zusammen mit dem Baby, flehe sie an das sie ENDLICH einschläft. Ich bin doch so so so müde.
23:00 – 00:00 Uhr
Irgendwann schläft das Baby, ich lege sie ins Beistellbett. Dann gehe ich wieder zu Livi, versuche sie wieder zu beruhigen und plane mit ihr den nächsten Tag. Das ganze wiederholt sich noch ein paar mal. Dann schläft sie.
Es ist zwischen 23-24 Uhr. Ich liege im Bett und mache die Augen zu…
1:00 Uhr
Das ganze geht wieder von vorne los. Livi schreit, ich steh möglichst leise auf.
Sie schläft wieder. Ich ergreife die Chance und versuche auch weiterzuschlafen. An dieser Stelle sollte ich erwähnen das ICH nicht so schnell wieder einschlafen KANN.
1:25 Uhr
Und wieder.
1:45 Uhr
Again..
2:10 Uhr
Ich stehe heulend vor ihrem Bett und flehe sie an, das sie schläft. Ich kann kaum stehen, sitze meist auf dem Boden, mit dem Rücken an ihren Schrank gelehnt und singe leise LaLeLu.
2:30 Uhr
Sie steht bei uns im Schlafzimmer. Das Baby wird wach. Mirko wird wach. Zurück ins Bett. Ich bin noch nicht wieder eingeschlafen.
4:00 Uhr
MAAAAAAAAMMMMAAA
4:45 Uhr
Albtraum
5:02 Uhr
PAAAAAAAPPPPAAAA
5:30 Uhr
Ich schlafe ein.
6:45 Uhr
Das Baby hat Durst, der Mann muss zur Arbeit und wir aufstehen.
Nicht nur ich habe wenig, bis gar nicht geschlafen, auch Livi. Sie ist total fertig wenn ich sie um 7:30 Uhr wecke. Der Weg ins Badezimmer ist eine Qual.
Um kurz nach 8 Uhr sind wir im Kindergarten. Wir haben keine Wahl. Ich muss arbeiten. Wir können beide nicht ausschlafen. ICH sowieso nicht, denn das Baby ist wach. Hellwach. Und findet liegen blöd.
Nachmittags ist Livi fertig. Sie will nicht mehr zu Freunden, will auch kaum das sie wer besucht, weil sie einfach keine Kraft zum Spielen hat.
Ab 16 Uhr bin ich auch an meinem Tiefpunkt angelangt. Aber dann kommt der Teenager nach Hause, braucht essen. Ich muss das Haus putzen, arbeiten, Wäsche waschen, einkaufen.
Und dann geht das Spiel von vorne los.
Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich schrecklich und daran hat nicht nur der Schlafmangel Schuld. Ich fühle mich beschissen, weil ich das Bedürfniss meiner Tochter, bei uns zu sein und auch bei uns zu schlafen, nicht erfüllen kann. Ich fühle mich todtraurig, weil das Familienbett zu 4. hier keine Option mehr ist.
Denn auch im Familienbett wird sie wach. Mehrfach. Und weckt hierbei nicht nur mich, sondern auch Mirko und das Baby auf. Und ann sitze ich da mit einem Baby, das weint und nicht mehr einschlafen kann. Da hilft meist nur der Gang nach unten, zum Sofa.
Wer an dieser Stelle sagt: das liegt am dritten Kind! Das kommt, weil sie jetzt nicht mehr die Kleinste im Haus ist, den möchte ich bitte auf diese Blogbeiträge aufmerksam machen:
Wir durchleben diese „Schlafhölle“ schon seitdem sie 6 Monate alt ist. Es gab kaum Tage – bzw Nächte – in denen SIE und somit auch wir, richtig schlafen konnten.
Im Blogbeitrag vom 7.11.2018 (Scheiß auf Schlafen) schreibe ich:
Wir nehmen die Situation wie sie ist, gehen ruhiger damit um und haben uns einfach mit der Tatsache abgefunden das sie nunmal nicht so viel Schlaf braucht, wie andere Kinder in ihrem Alter. Das ist Okay. Wirklich.
Es ist egal wie lange wir schlafen und ob wir mit der Anzahl an Ruhestunden den Tag überleben, solange SIE es kann. Ihr Wohlbefinden, ihre Zufriedenheit und ihre Gesundheit ist alles was zählt und sie IST GLÜCKLICH und GESUND.
Natürlich leide ich noch immer unter akutem Schlafmangel. Aber ein Dauerabo Concealer auf Amazon und die wöchentliche Kaffeelieferung von Tchibo machen das Leben leichter.
Damals habe ich nur ein paar Stunden in der Woche gearbeitet, hatte noch kein Baby.
Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Ich möchte das sie wieder schlafen kann, glücklich ist und tagsüber wieder die Kraft hat sich mit ihren Freunden zu treffen. Aber ich weiß wirklich nicht wie.
Ich weiß nur das ich bald zusammenbreche, wenn ich nicht endlich wieder schlafen kann…
Wieder sind vier Wochen vergangen. Elise ist jetzt schon 5 Monate alt – kann mich mal bitte jemand kneifen? 5 Monate! Wir haben unser erstes Weihnachtsfest zu fünft verbracht. Letztes Jahr haben wir an den Feiertagen die Bombe platzen lassen und allen von der Schwangerschaft erzählt – und nun feiert die kleine Maus mit uns.
Weihnachten mit Baby
Wir haben schon vor den Feiertagen beschlossen, es dieses Jahr etwas ruhiger angehen zu lassen und nicht alle Weihnachtsfeiern zu besuchen. 5 unterschiedliche Feiern an 3 Tagen, mit vielen Menschen wäre zuviel für Elise gewesen. So verbrachten wir Heiligabend bei den Schwiegereltern. Dort bekam sie ihre ersten Geschenke.
„In ihrem Alter interessiert sie sich doch null dafür!!! Warum einpacken!“
Denkste! Sie hat ihr Geschenk ganz neugierig angeschaut und dann selbstverständlich das Geschenkpapier angesabbert. Beim Auspacken hat ihr Livi geholfen. Das Geschenkpapier war natürlich interessanter als das Geschenk selbst.
Ich habe sie an den Feiertagen viel im Tuch getragen. So war sie immer nah bei mir und dem ganzen Trubel nicht so sehr ausgesetzt.
Es war stressig, aber wunderschön. Elise hat gestrahlt, alle angelacht und war an allen drei Tagen das zufriedene Baby das sie sonst auch immer ist.
Ihre Entwicklung Zum „auf dem Rücken durch die Gegend robben“ hat das „vom Bauch zurück auf den Rücken drehen“ gesellt. Sobald wir sie jetzt auf den Bauch legen, dreht sie sich sofort zurück auf den Rücken. Anders herum klappt es bisher noch nicht. Aber es sieht so aus, als stünde auch dieser Fortschritt in den Startlöchern.
Neuerdings werden auch die Füße und Zehen ganz genau betrachtet. Sie hält sich an den Füßen fest und schaukelt von links, nach rechts. Wird das langweilig, landen die Zehen einfach im Mund.
Elise schläft immer noch wahnsinnig gut. Nachts bekommen wir zwischen 6-12 Stunden Schlaf. Sollte sie tatsächlich mal nach 6 Stunden aufwachen, trinkt sie ihre 210 ml und schläft dann nochmal 3-4 Stunden. Aber bloß kein Neid! Ihre große Schwester schläft nämlich nicht durch.
Das mag Elise ganz besonders – an ihren Zehen lutschen, gut das wir die täglich reinigen.
– auf ihren Batman-Puzzle-Matten liegen und den Holzbogen treten und hauen.
– sitzen, das darf sie aber nur ab und zu (keine Angst)
– abends im Bett nochmal RICHTIG loslegen und uns gefühlt alles erzählen was sie den ganzen Tag erlebt und gesehen hat.
– auf meinem Arm einschlafen.
Das mag Elise zur Zeit überhaupt nicht
– auf dem Rücken liegen.
– wenn sie Hunger hat sind selbst 2 Sekunden zuviel um auf ihre Flasche zu warten.
– Olivia darf den Raum nicht verlassen. Sie will hinterher, kann aber noch nicht und wird dann wütend.
– beim Arzt untersucht werden.
– fremde Menschen (das heißt alle außer Mama, Papa, Schwestern, ihre Tante Neele und Omas und Opas.) Das Leben zu fünft Läuft hier immer noch super. Es gibt keine Eifersüchteleien, keine Entthronung – nichts. In den ersten Updates habe ich euch erzählt, das die Bindung zwischen Elise und Livi etwas stärker ist, als zwischen Elise und Nelia. Viele würden behaupten, es liegt am großen Altersunterschied. Aber Nelia ist ein sehr sensibler Mensch. Sie hat gemerkt das Livia die Nähe zu ihrer kleinen Schwester braucht, um zu merken: mich hat hier keiner vergessen. Ich gehöre auch dazu. Nelia hat sich erst zurückgezogen und genießt mittlerweile jeden Abend, wenn Livi im Bett ist und versucht zu schlafen, ihre eigene Zeit mit der kleinsten Schwester. Die zwei dabei zu beobachten ist wunderschön. Beide strahlen dabei eine unglaubliche Ruhe aus. Während Livi Elise beschäftigt, ihr vorsingt und spielt und dabei manchmal etwas zu wild ist, bringt Nelia ihr Ruhe und eine ganz ganz große Packung Vertrauen entgegen. Beide Schwestern helfen wo sie können und sind auch gegenseitig immer füreinander da. Ich hoffe das diese Verbundenheit sie bis ins hohe Alter begleitet!
Ich kann es kaum glauben. Das kleine Baby, das zur Zeit neben mir liegt und friedlich schlummert, ist bereits 16 Wochen alt.
16 Wochen!!! Das sind 112 Tage oder 2688 Stunden oder 161280 Minuten. Das Stillen und ich Im letzten Baby Update (das ihr HIER findet) habe ich euch schon erzählt, das wir nach zufüttern müssen. Ich habe Elise immer vorher gestillt und die Pre Nahrung danach mit einem Brusternährungsset gegeben. Ich trank Stilltee, Malzbier, alkoholfreies Weizen. Nahm Bockshornkleekapseln und pumpte alle 2 Stunden je Brust 20 Minuten ab. Alles, um die Milchbildung zu steigern. Pro Tag konnte ich durch das Pumpen jedoch nur 80 ml Muttermilch gewinnen. Ich weiß, dass das nichts zu sagen hat. Aber leider wurde Elise an der Brust immer unruhiger. Sie trank nur noch 4-5 Schlucke und fing an zu brüllen. ich legte sie weiterhin an und pumpte um mein Leben. In Ihrer 14. Lebenswoche kam beim Pumpen dann pro Tag nicht mal mehr ein Teelöffel voll Muttermilch.
Ich kontaktierte zum wiederholten Male meine Stillberaterin. Sie sagte ich solle wieder mehr anlegen. Gesagt, getan. Die Milch wurde aber noch weniger und plötzlich kam beim Pumpen nichts mehr. Beim Treffen mit der Stillberaterin, brach dann alles aus mir heraus. Ich hatte keine Kraft mehr und war total von mir enttäuscht. Ich wollte und will es noch immer, so gerne Stillen. Lange Stillen. So lange, wie Elise es möchte. Gerne 2 Jahre. Aber egal was ich versuchte (und ich hab wirklich alles getan was möglich war), die Milch blieb weg.
Ich fühle mich noch immer als wäre ich eine Versagerin, als wäre mein Körper kaputt. Als würde er nicht richtig funktionieren. Kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, keine richtige Frau/Mutter zu sein?! Genauso geht es mir. Auch wenn ich weiß, dass das vollkommener Blödsinn ist.
Elise bekommt mittlerweile nur noch die Flasche. Zwischendurch lege ich sie noch an, sie trinkt jedoch nichts, sondern sucht nur die Nähe und nuckelt sich in den Schlaf.
Um mich herum lese ich so wundervolle Beiträge über das Stillen, meist sogar das Langzeit- oder Tandemstillen. Wie sehr die Mütter und Kinder diese Zeit und Nähe genossen haben und wie selbstbestimmt die Abstillphase vonstatten ging. Ich freue mich für die Mütter. Aber ich bin gleichzeitig auch wahnsinnig neidisch.
Ihre Entwicklung
Mittlerweile ist die kleine Maus mobil. Sie robbt auf dem Rücken durch die Gegend. Ok, wirkliches robben ist es noch nicht. Sie drückt sich mit den Füßen am Boden ab und hilft mir beim Wischen. Drehen kann sie sich noch niiiicht ganz. Sie dreht sich halb herum und das wars. Sie entdeckt ihre Stimme immer mehr. Und zur Zeit wird einfach ALLES was sie zu schnappen bekommt, in den Mund gesteckt. Am liebsten übrigens mein Finger. Oder meine Nase.
Das mag Elise ganz besonders – sich an Papas Bart festhalten, festkrallen trifft es besser
– Olivia zuhören. Sie liebt es, wenn Olivia singt oder Geschichten erzählt.
– Abends im Bett unter meiner Bettdecke liegen und mir meine Nase anlutschen 🙂
– getragen zu werden. Liegen ist blöd
Das mag Elise zur Zeit überhaupt nicht
– aus der Badewanne raus. Im Wasser ist es auch viel schöner.
– angezogen werden. Nackig sein ist so viel cooler.
– Socken anhaben
– Fingernägel schneiden
– fremde Menschen (die werden gleich angeschrien)
Das Leben zu fünft Wir haben hier noch immer ein absolutes Dreamteam. Die drei Schwestern lieben einander und es gibt NULL Eifersucht. Elise schläft seit sie 6 Wochen alt ist bereits durch, so sind Mirko und ich auch relativ entspannt. Es gibt wirklich nichts zu meckern. Unsere Beziehung läuft super. Wir kuscheln jeden Abend, meist schon um 20:30 Uhr, zu dritt im Bett und netflixen noch eine Runde. Oft liegen wir sogar zu viert im Bett, wenn Olivia wieder bei uns schlafen möchte. Wenn wir die Garantie hätten, dass unser 4. Kind auch so entspannt und die Geburt so wunderschön wäre, wäre ich wohl schon wieder schwanger 😉
Ich weiß nicht ob ihr meinen alten Blog kennt oder meine älteren Beiträge hier schon gelesen habt, aber Schlaf war seit der Geburt von Olivia 2012 ein großes Thema.
Sie schlief die ersten 6 Monate ganz normal – was auch immer normal bedeutet. Sie wurde natürlich nachts wach und hatte Hunger, aber hey! So sind Babys und ich hatte damit absolut kein Problem.
Vor dem Familienbett
Mit ca. 6 Monaten wurde sie um ersten Mal krank und litt seitdem unter chronischer Bronchitis. Unsere Nächte waren schrecklich.
Die nächsten 2 Jahre schlief sie nachts höchstens 20 Minuten am Stück. Einschlafen war schier unmöglich. Sie hat so lange geschrien, bis sie brechen musste.
Ich habe wirklich ALLES versucht. ALLES. Nichts hat funktioniert. Ich fand mich irgendwann damit ab, nachts nur noch 2 Stunden Schlaf zu bekommen.
Alles = neues Bett, neue Matratze, Schreiambulanz, Einschlafkräutertee, Wasseradern gesucht, Homöopathie, sämtliche Einschlafrituale (außer schreien lassen), auspowern vor dem zu bettgehen – ich könnte die Liste noch stundenlang weiter schreiben.
Resignation
Wir haben abends versucht sie in ihr Bett (stand in meinem Schlafzimmer) zu legen. Konnte sie nicht einschlafen, haben wir sie rausgeholt. Es war eine Art selbstbestimmtes Einschlafen. Das Einschlafen klappte aber nur in unserer Gegenwart. Damit sie ihr eigenes Zimmer bekommt, haben wir auf dem Sofa geschlafen. Nein, es war kein Schlafsofa und bequem war es auch nicht wirklich. Außerdem endeten wir meist zu dritt auf eben dieser Couch.
Umzug ins Eigenheim
Als wir endlich ein großes Haus gefunden haben und umgezogen sind, bekam sie ein tolles, großes Zimmer. Nur für sich alleine. Ohne unser Elternbett und Kleiderschrank. Die ersten Wochen waren Okay. Sie schlief gut ein, kam nachts aber meist zu uns rüber. Das Familienbett war zu dem Zeitpunkt für uns aber absolut kein Thema. Uns wurde sooft gesagt sie MÜSSE in ihrem Bett schlafen und wir dachten, unsere „Zweisamkeit“ hätte mit dem Familienbett ein jähes Ende.
Die Entscheidung für das Familienbett
Unser Bett ist 1,80 m x 2,00 m. Nicht gerade groß, wenn man bedenkt das drei Personen – die alle nachts ihre Freiheiten brauchen – dort ihren erholsamen Schlaf finden sollen. Olivia schläft normalerweise sehr unruhig. Seitdem wir aber alle zusammen im Familienbett schlafen, ist es besser geworden.
Wir haben beide sehr schnell festgestellt das die Nächte für uns alle viel entspannter sind, wenn wir die kleine Maus bei uns schlafen lassen. Ich war so wütend auf mich selbst, das ich nicht von Anfang an auf mein Herz gehört habe und sie einfach bei uns schlafen lassen habe. Wieviele unruhige Nächte, wieviele Tränen hätte uns das erspart!!! Es gibt keine Tränen mehr beim Zubettgehen. Wir haben unser festes Ritual, das sich nur durch die Geburt von Elise ganz leicht geändert hat.
Mittlerweile schläft sie – ganz selbstbestimmt – in ihrem Bett ein und kommt sobald sie wach wird zu uns ins Bett. Ganz oft liegen wir alle 4 schon um 21 Uhr gemeinsam im Bett und sie schnarcht nach kurzer Zeit mit Mirko um die Wette. Sie braucht unsere Nähe. Ohne den Körperkontakt KANN sie (bis auf wenige Ausnahmefälle) nicht einschlafen. Sie muss wissen das wir da sind, eine Hand halten oder Mirko schnarchen hören. Und wisst ihr was? Das ist okay.
Fehlende Zweisamkeit beim Familienbett?
Die Ängste haben sich natürlich nicht bestätigt. Denn nach der Entscheidung FÜR unser Familienbett bin ich schwanger geworden. Tatsächlich haben wir jetzt sogar viel mehr Zeit für uns als Paar. Und Hey! Sex beschränkt sich ja nicht nur aufs Bett 😉
Familienbett mit Baby
Zu Beginn der Schwangerschaft mit Elise kam uns kurzzeitig der Gedanke, wie es nach der Geburt wohl sein wird, zu viert im 1,80 x 2,00m Familienbett. Wird Olivia wach, wenn die kleine nachts gestillt werden will? Haben wir dann nicht nur ein frisch geschlüpftes Baby das gefüttert werden will, sondern auch ein plötzlich hellwaches Kleinkind? Pustekuchen! Olivia lässt sich nachts nicht stören. Seit der Geburt von Elise bewegt sie sich im Schlaf auch kaum noch. Sie schläft wahnsinnig ruhig und hört nachts absolut gar nichts. Das nächtliche stillen, wenn die kleine Maus ihre MILCH MILCH MILCH MILCH Sirene startete, war kein Problem. Elise schläft übrigens seit sie 7 Wochen alt ist nachts durch. Ich sag euch: Das ist der Himmel auf Erden!!!!
Ich wünschte, wir hätten nicht auf selbsternannte „Schlafexperten“ und Ärzte gehört, die uns immer wieder ins Ohr legten, das Olivia in ihrem Bett schlafen MUSS. Unser Familienbett ist bisher zwar noch klein, aber wir bauen bald an und sind froh einen Weg aus der „Schlafhölle“ gefunden zu haben.
Ist es nicht schrecklich und wunderschön zugleich, wie sehr die Zeit doch rast?
Heute ist die Geburt von Elise genau 12 Wochen. Auf die Minute genau.
Es ist jetzt 16:30 Uhr – Ihre Geburtszeit.
Ich habe mir ganz bewusst eine kleine Auszeit von meinem Blog und auch von meinem YouTube Kanal genommen. Hier kamen kaum Beiträge online und auch Videos habe ich fast keine gedreht. Wir wollten uns die ersten Wochen einleben, uns an das Leben als kleine Großfamilie gewöhnen.
Aber jetzt sind wir zurück ♥
Die ersten Tage Zuhause Ich dachte tatsächlich es wird schwieriger – war es aber nicht. Mirko hatte 3 Wochen Urlaub und half sehr viel mit. Olivia war wahnsinnig stolz und kein bischen eifersüchtig. 4 Tage nach der Geburt, an einem Sonntag, mussten wir leider kurz ins Krankenhaus. Die Hebamme hatte leichte bedenken, da Elise gelb war. Es war aber alles gut. Auch die U2 beim Kinderarzt hat sie am nächsten Tag super gemeistert und wir haben gleich alle Behördengänge erledigt. Wir waren viel zu Fuß unterwegs, da ich der Meinung war mir würde es super gehen – Ich war auch fit!, aber die Geburt war eben erst 5 Tage her, da braucht der Körper noch Ruhe. Es heißt ja nicht umsonst WochenBETT und so bekam ich am nächsten Tag Schmerzen und verbrachte die nächsten Tage dann WIRKLICH ausschließlich im liegen.
Das Stillen und ich Im Krankenhaus klappte noch alles super. Ich habe Elise von Anfang an gut an die Brust bekommen und sie hat ordentlich getrunken. Zuhause kam auch recht fix der Milcheinschuss und quasi gleich dazu wunde Brustwarzen. Das Bild mag lustig wirken, aber lustig war daran absolut GAR NICHTS. Meine beiden Brustwarzen hatten Löcher, die einfach nicht aufhören wollten zu bluten. Ja, Löcher. Ich habe MulitMam Kompressen (Hier gekauft / Werbung) und Lanolin Brustwarzensalbe (hier gekauft / Werbung) benutzt, bin fast den ganzen Tag oben ohne herum gelaufen und es wurde einfach nicht besser. Immer wenn Elise anfing wach zu werden und ich wusste: ,,Gleich hat sie hunger und muss gestillt werden“, fing ich an zu weinen. Die Schmerzen waren unerträglich. Nach 7 Tagen voller Schmerzen wollte ich abstillen. Ich konnte sie nicht mehr anlegen. Es ging nicht. Ich fuhr zu Rossmann, kaufte Pre Nahrung und musste im Geschäft anfangen zu weinen. Ich fühlte mich wie eine Versagerin. Stillen war und ist mir SO ENORM WICHTIG und bei jeder anderen Mutter klappt es doch auch – wieso bei mir nicht!!! Direkt neben der Pre Nahrung lagen dann die Stillhütchen. Und ich sagte mir: ich versuche es damit – mein letzter Versuch.
Mit den Hütchen war es dann nicht allzu schmerzhaft. Es tat immer noch weh, nicht gerade wenig – aber es war ertragbar. Wir stillten also ab sofort mit Hütchen.
Leider nahm Elise nicht zu. Mit 8 Wochen hatte sie gerade 200g zugenommen. Ja, ich habe gepumpt, dauergestillt, Malzbier und alkoholfreies Weizen + Stilltee getrunken und auch gegessen. Aber sie nahm einfach nicht zu. Für mich kam dieses Gefühl versagt zu haben, sofort zurück. Ich konnte wieder tagelang nur weinen und musste jetzt zur Wiegekontrolle zum Arzt. Wir kamen jetzt nicht mehr drumherum. Wir mussten zufüttern. Schon in der Schwangerschaft haben wir uns 1 Flasche von Medela geholt. Diese kam jetzt zum Einsatz. Ich stillte jede Seite je 5-10 Minuten und danach bekam sie Pre-Nahrung. Sie trank tatsächlich jedes Mal 120 ML LEER!!! Und eine Woche später beim Arzt hatte sie 580 Gramm mehr auf der Wage.
Wir sind die letzten Wochen jetzt dabei geblieben. Es wird gestillt (mittlerweile OHNE Hütchen) und im Anschluss gibt es die Flasche. Natürlich wäre es schön, wenn ich in Zukunft wieder voll stillen könnte. Aber ich habe mich damit abgefunden das es zur Zeit nicht anders geht….
Ihre Entwicklung In den ersten 12 Lebenswochen hat sie wahnsinnig viel gelernt. Sie hört uns ganz gespannt zu – am liebsten ihrer großen Schwester Olivia! Sie lächelt wahnsinnig viel und lacht zwischendurch sogar laut. Sie quasselt, brummt, quietscht und erzählt uns in sämtlichen Tonlagen und Lautstärken. Sie greift nach ihrem Spielzeug und haut an ihrem Spielbogen die Figuren hiiiin und her.
Elise hebt ihr Köpfchen hoch und runzelt die Stirn wie ein Weltmeister (das hat sie wohl von ihrem Papa :D).
Das mag Elise ganz besonders
Getragen zu werden! Egal ob Tragetuch oder Tragehilfe – sie schläft sofort ein und fühlt sich hier am wohlsten.
Baden – Sie ins Wasser zu „legen“ ist kein Problem. Sobald sie raus kommt, wird jedoch gebrüllt.
Lieder vorsingen – Wenn ich ihr etwas vorsinge, fängt sie sofort an zu lachen.
Nonomo – Aber bitte nur schwingend
Nackig sein – Welches Baby mag das nicht?
Babymassage – genießt sie total!
Das mag Elise zur Zeit überhaupt nicht
Warten – hat sie hunger, dann muss ich zusehen das ich die Brust schnell parat habe und der Papa währenddessen am besten schon einmal die Flasche fertig macht
in Ihrem Bett schlafen – muss sie auch nicht! Sie hat die ersten Wochen in meinem Arm geschlafen und liegt mittlerweile gepuckt direkt neben mir
Bauchschmerzen – wer mag das schon? Hier hilft nur Wärme und die Bigaia Tropfen
GeschwisterLIEBE ohne Eifersucht In der Schwangerschaft hatte ich noch Angst das, vor allem Olivia, sehr eifersüchtig sein wird. Sie war jahrelang die kleinste. Aber sie war bis jetzt zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise eifersüchtig. Wir haben von Anfang dafür gesorgt, das sie jeden Abend abwechselnd Mama oder Papa Zeit hat. Ohne Geschwister. Sie liebt ihre kleine Schwester abgöttisch und Elise vergöttert sie. Wenn Olivia den Raum verlässt, fängt sie an zu weinen. Kommt sie wieder herein – strahlt sie. Die beiden sind jetzt schon ein Herz und eine Seele.
Nelia dagegen brauchte ihre Zeit um sich erst wieder an ein Leben mit einem Neugeborenen im Haus zu gewöhnen. Aber auch sie ist wahnsinnig stolz auf ihre kleine Schwester und möchte sie am liebsten rund um die Uhr betüddeln 🙂
Wir sind alle wahnsinnig glücklich und so stolz auf unsere drei Kinder. Mit der Geburt von Elise sind wir alle noch ein Stück zusammen gewachsen.
Da ist er, der 25.07. 2017, der errechnete Geburtstermin. Unser Baby ist noch immer nicht da, aber die Geburtsgeschichte beginnt schon jetzt.
Dienstag, der 25.07.2017
Ich habe bereits früh am morgen einen Termin in meiner Wunschklinik. Dort angekommen werde ich erstmal ans CTG angeschlossen. Wehen? Ne, nix. Danach müssen wir lange warten. Sehr lange. Ich bin wahnsinnig nervös, weil ich weiß das heute unsere Deadline endet. Übertragen soll ich mit der Kaiserschnittnarbe und der gespaltenen Plazenta nicht.
Der Arzt untersucht mich und spricht mit mir lange über den nächsten Schritt. Er empfiehlt mir, nicht länger zu warten. Ob ich eventuell doch einen Kaiserschnitt möchte? NIEMALS! Also einleiten? Ich bin mir nicht sicher. Aber was bleibt mir anderes übrig?! Bei Olivia ging das Einleiten der Geburt schief. Kurzfassung: Bei ET +10 wurde die Einleitung mit Tabletten begonnen…5 Tage später kam sie zur Welt. Nach 3 Stunden Presswehen und einem Kopf der immer wieder zurück rutschte, wurde ein Notkaiserschnitt gemacht. Mehr möchte ich dazu gerade gar nicht schreiben, denn das würde den Rahmen sprengen. Die Erinnerung an die Geburt, schmerzt. Und auch die Angst vor einer weiteren Einleitung. Ich habe Angst das ich wieder tagelang Wehen habe und es WIEDER im Kaiserschnitt endet.
Der Arzt spricht mir Mut zu. Der Muttermund ist geöffnet und die Kleine ist eigentlich schon startklar. Es fehlt nur ein kleiner Anschupser – ich schaffe das! Und Tabletten – die gibt es hier sowieso nicht mehr.
Ich soll am nächsten Tag um 8:30 Uhr im Kreißsaal anrufen und fragen, wie voll es ist und ob ich zur Einleitung kommen darf. Wenn zuviel los ist, soll ich am 27.07. gleich morgens vorbei kommen. Okay…Die Kliniktasche wird nochmal gepackt, die Kreißsaaltasche überdacht.
26.07.2017 Wir bringen Olivia zum Kindergarten. Zuhause rufe ich im Kreißsaal an und frage nach. Antwort der Hebamme: „Sie können kommen. Hier ist alles ruhig.“ Es geht also tatsächlich los! Meine Oma holt sie später von dort ab und mein Vater betreut meine Große nach der Schule. Im Kreißsaal angekommen, werden wir super freundlich empfangen. Erst wird ein CTG geschrieben, dann werde ich von der Ärztin untersucht und sie legt mir den Zugang. Sie sagt sie würde die Geburt gerne mit Gel einleiten, nicht mit einem Tropf. Der Tropf ist zu riskant für die Narbe. Ok. Dann Gel.
Als ich wieder auf dem Kreißsaal-Bett liege, bekomme ich die kleinste Dosis Gel. Gespürt habe ich davon nichts. Es war absolut nicht unangenehm! Blöd ist nur, das ich jetzt 1 Stunde am CTG liegen muss.
Das was jetzt passiert, benötigt einen extra Absatz, denn wenn ich daran denke, kommen mir noch immer die Tränen:
Die Hebamme kommt wieder herein. Sie setzt sich zu uns und fragt mich wie es mir geht. Wir reden über die Einleitung und dann sagt sie folgendes:
Ich habe mir den Geburtsbericht deiner Tochter Olivia nochmal ganz genau durchgelesen. Damals lief ja einiges schief. Ich kann mir gut vorstellen, das du das Geburtstrauma der Einleitung noch nicht ganz überwunden hast. Wir und vor allem ich – werden alles tun was möglich ist, damit das NICHT wieder passiert. Wenn du nicht in den selben Kreißsaal möchtest wie damals, dann brauchst du das nicht! Dann „reservieren“ wir dir einen anderen. Und wenn du nicht willst das ich dein Baby entbinde, weil ich damals bei Olivia dabei war, dann ist das auch Okay. Dann gehe ich. Egal was sein sollte, sprich mit uns, sag uns was los ist. Wir schaffen das!
Selbst jetzt beim Schreiben kullern mir noch die Tränen herunter. Ich hab mich wahnsinnig wohl gefühlt und gehofft das SIE, diese Hebamme, mich die ganze Geburt über begleiten wird. Bitte Baby, beeile dich!
Das Gel wirkt sehr schnell. Ich spüre die Wehen und sehe sie auch auf dem CTG. Wow, wird die Einleitung jetzt wirklich so fix gehen?! Kommt unsere Maus jetzt bald zur Welt?!
Wir gehen spazieren und gönnen uns im Krankenhaus Kiosk/Café ein Eis 😀
Mir geht es gut. Die Wehen spüre ich zwar, sie sind aber noch nicht schmerzhaft. Ich habe nur wenigen Menschen erzählt, das heute die Einleitung startet und die kleine Maus (hoffentlich schnell) zur Welt kommt. Ich möchte nicht tausendmal gefragt werden: ….und? Schon da? Wie siehts aus? Was ist los?
Die „Elite“ die Bescheid weiß, bekommt von mir regelmäßig Updates per WhatsApp 🙂
Um 14:00 Uhr geht es wieder in den Kreißsaal. Die Wehen werden stärker und regelmäßiger. Am Muttermund tut sich jedoch nichts. Wir gehen auf mein Zimmer (das ich mittlerweile bezogen habe und mir mit einer frisch gebackenen Mami teile). Da die Schmerzen sich noch in Grenzen halten, fange ich an mein neues Buch zu lesen: Die Tore der Welt von Ken Follett. Das Buch hat 1294 Seiten. Für eine lange Geburtsreise bin ich also gewappnet. Am Ende habe ich übrigens 288 Seiten lesen können 🙂 Am Abend schaut noch meine zukünftige Schwiegermutter vorbei. Wir trinken zusammen noch etwas auf der Terasse des Cafés und genießen die Sonnenstrahlen. Mittlerweile werden die Schmerzen auch stärker und ich muss doch zwischendurch das Gespräch unterbrechen und in Ruhe atmen.
Um 19 Uhr geht es wieder in den Kreißsaal. Leider hat sich auch jetzt überhaupt nichts am Muttermund getan Ich bin wahnsinnig frustriert…Und dann sagt die diensthabende Hebamme: Sie bekommen jetzt was gegen die Schmerzen (Buscopan Zäpfchen) und dann können sie schlafen gehen. Morgen machen wir weiter.
In mir kommt die Panik hoch. Ich fange an zu weinen. Ganz genauso war es bei Olivia. Jeden Abend habe ich etwas „gegen die Wehen“ bekommen (damals jedoch nicht nur buscopan sondern Wehenhemmer) und alles war wider ruhig, bis die Prozedur am nächsten Tag von vorne los ging. 5 tage lang!!! Ich habe Angst, ich will das einfach nicht. Und deshalb sage ich mir: Kommt mein baby nicht bis Freitag abend auf die Welt, lasse ich mich aufschneiden. Nochmal halte ich das nicht aus. (Genau das habe ich einen Tag zuvor auch mit dem Arzt besprochen).
Mirko fuhr um 19 Uhr nach Hause um Kraft für den nächsten Tag zu tanken.
An Schlaf war in dieser Nacht überhaupt nicht zu denken. Das Baby neben mir weinte und weinte und weinte. Die Mama war überfordert, traurig und hatte Stillprobleme. Die Nachtschwestern waren nur zu 2. und hatten eine überfüllte Wochenbettstation. Kleine Anmerkung: Die Mama bei mir im Zimmer hat sich immer wieder entschuldigt. Ich bin ihr natürlich !!! ÜBERHAUPT nicht böse. Der kleine Mensch ist gerade erst geboren und Babys weinen nun einmal :). Und die Wehen? Die sind gleichstark geblieben. Alle 5 Minuten wurde ich von den Wehen geweckt. Ich habe in der Nacht ganze 20 Minuten geschlafen. Ich hab mir immer wieder gesagt: Morgen bekommst du die doppelte Ladung Gel – dann geht es RICHTIG los. Das hat mich motiviert und mir Kraft gegeben.
27.07.2017
Mirko kommt um 8:30 Uhr ins Krankenhaus, kurz zuvor hat sich auf dem Klo bei mir der Propfen gelöst und wir werden von der Hebamme abgeholt und in de Kreißsaal begleitet. Die Ärztin, nicht die gleiche vom Vortag, entscheidet das wir die gleiche Dosis Gel bekommen, da diese ja gewirkt hätte. Die Wehen sind seit 5 Uhr morgens wieder weg.Und so bekomme ich wieder die kleinste Dosis. Die Wehen in der Nacht hatten leider auch absolut keine Auswirkung auf meinen Muttermund.
Während wir wieder 1 Stunde am CTG hängen, kommt die Hebamme herein und stellt sich vor. Ich sage ihr das ich mich nur noch bis heute Abend einleiten lassen werde und sonst einen Kaiserschnitt will.
Sie fragt was der Doktor dazu sagt, ich antworte der versteht und respektiert meinen Wunsch, aufgrund meiner Vorgeschichte.
Sie antwortet: die Einleitung kann ruhig 4-5 Tage dauern. Ist ja nicht schlimm.
Mir kommen wieder die Tränen. Ich will die Hebamme von gestern wieder! Und ich will ENDLICH mein Baby im Arm halten…Ich will keinen Tag länger einleiten und auch nicht noch so eine kurze wehennacht erleben. Ich will presswehen – JETZT!!!
Wir gehen wieder auf unser Zimmer. Das Gel wirkt, genauso wie am Vortag, wahnsinnig schnell.Die Wehen kommen innerhalb von 10 Minuten (nachdem das Gel gelegt wurde) im 5 Minuten Abstand. Der Schmerz ist noch auszuhalten, deswegen schreibe ich in unseren Whats-App-Familienchat (Mitglieder sind nur meine Oma, Mama, meine Schwester und meine Große) das ich die Kinder vermisse und sie mich besuchen kommen können wenn sie möchten.
Um 12:30 Uhr werden die Schmerzen doch stärker. Ich muss bei jeder Wehe aufstehen und sie veratmen. Sitzen oder liegen geht überhaupt nicht. Ich schreibe schnell eine weitere WhatsApp Nachricht, das sie doch nicht kommen sollten.
Wir gehen zur Kontrolle wieder in den Kreißsaal – jetzt aber ohne Buch, lesen ist unmöglich. Das CTG zeigt tolle, starke Wellen. Ich bekomme einen Buscopan Tropf um zu entspannen. Auf dem Bett liegen, während des CTGs, ist übrigens nicht möglich. Ich hänge mehr oder weniger im Sessel und versuche ruhig zu atmen.
Da kommt die Hebamme plötzlich rein und sagt meine Mutter steht vor der Tür. Die hatte die 2. WhatsApp Nachricht gar nicht gelesen und ist deswegen nach der Arbeit gleich zum Krankenhaus gefahren. Nicht schlimm, sie darf natürlich reinkommen. Meine Mutter war bei der Geburt von Nelia UND Olivia dabei, es fühlt sich für mich richtig an das sie genau jetzt da ist. Wir unterhalten uns und ich unterbreche immer wieder das Gespräch um aufzustehen, die Hüften zu kreisen und schön zu meinem Baby zu atmen. Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 die heftigen Schmerzen kurz vor der Geburt sind (alle Mütter wissen jetzt ganz genau was ich meine), lagen wir jetzt gefühlt bei 4. Der Tropf ist durch, die Hebamme kommt rein und sagt das sie den Muttermund jetzt nicht untersucht, weil mich das ganze nur verunsichern würde.
Sie macht mir ein Körnerkissen warm, das ich hinten in meine schöne Umstands-Jogginghose stopfen kann. Das hilft gegen die Rückenschmerzen (ich hatte die Wehen IMMER im Rücken. Auch schon bei den anderen Geburten).
Also gehen wir wieder ins Café. Der Weg dorthin ist aber gar nicht so leicht. Ich muss immer wieder stehen bleiben. Ich schließe jedes Mal die Augen und blende alles und jeden um mich herum aus. Ich kreise die Hüften und atme ganz entspannt. Meine Mutter und Mirko trinken einen Kaffee und ich eine Apfelschorle. Aber auch im Café muss ich alle 3 Minuten aufstehen. Sitzen kann ich nur in den Wehenpausen. Mama kommt noch mit hoch in den Kreißsaal. Sie fährt am nächsten morgen mit ihren Freundinnen für 3 Tage nach Amsterdam und sagt deswegen zu meinem Bauch: Kleine Maus, komm doch bitte raus, damit deine Oma dich heute Abend noch kennenlernen kann!!! Wir ALLE wollen dich endlich kennenlernen.
Und dann geht sie. Ich bin traurig als sie geht. Es fühlt sich komisch an, sie nicht mehr dabei zu haben. Sie stand mir bei Nelias Geburt 3 Tage zur Seite. Sie hat sie als erstes aus unserer Familie gesehen. Meine Mama war es, die die 5 Tage der Einleitung von Olivia jeden Tag neben mir saß, von morgens bis abends. Sie hatte Olivia als erstes auf dem Arm, als sie vom OP in den Kreißsaal gebracht wurde. Es fühlte sich komisch an, das es jetzt durchaus passieren kann, das sie zum Zeitpunkt der Geburt in einem anderen Land ist und ihr Enkelkind erst nach 3 Tagen sehen kann….
Wir gingen wieder auf mein Zimmer. Ich konnte mittlerweile gar nicht mehr sitzen und hatte das Buch schon längst im Schrank verstaucht. Die Schmerzen waren immer noch auf Punkt 4 der Richterskala. Meine Bettnachbarin sagte mir, das es ihr wahnsinnig leid tut, das nichts unternommen wird und das es nicht vorran geht und vor allem, das ich wegen ihrem kleinen so wenig Schlaf bekommen habe. Ich habe ihr aber immer wieder gesagt, das mich das nicht gestört hat 🙂
Um 15:00 Uhr sagte mein Körper mir, das es Zeit ist in den Kreißsaal zu gehen. Ich wurde untersucht und SIEHE DA! Es hat sich minimal etwas am Muttermund getan. Kein Grund jetzt sofort die Kreißsaaltasche zu holen, aber HEY!!!! Es geht jetzt wirklich los! Die Geburt startet.
Natürlich war die Geburt schon in Gange, aber erst diese Nachricht hat in mir die Blockade gelöst.
Meine Hebamme hat jetzt wieder Dienst, die Hebamme von gestern. Ich bin wahnsinnig glücklich sie zu sehen. Sie macht mir regelmäßig das Körnerkissen warm. Beim CTG schreiben lege ich mich ganz schräg in den Stuhl. Normal sitzen, geht nicht und zum Stehen bin ich zu müde. Ich schlafe in den Wehenpausen immer wieder ein. Die Hebamme erklärt Mirko leise im Hintergrund, das mein Körper (und ich) uns jetzt auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Wir tanken Kraft. Lange halte ich es aber nicht im sitzen aus. Ich frage, ob ich etwas gegen die Schmerzen bekommen kann.
Mirko ist die ganze Zeit über bei mir, reicht mir mein Trinken und hört mir zu. Er tut alles was er kann, respektiert aber meinen Wunsch nicht angefasst zu werden. Ich habe ihm bereits im Vorfeld gesagt das ich das unter den Wehen nicht kann und nicht mag. Aber er ist da. Er ist stark und hält alles aus. Vorher war er sich nicht sicher ob er es schafft den gesamten Zeitraum der Geburt beizuwohnen. Deswegen stand meine Freundin Sarah auf Abruf. Als es dann aber los ging, hatte er keine Zeit mehr nachzudenken, das hatten wir beide nicht. DENN!
Der Schmerztropf war noch gar nicht ganz angeschlossen, da schreibe ich meinen Freuden und meiner Familie auf WhatsApp noch schnell eine Nachricht:
Das Handy kommt weg und ich bitte Mirko, mir meinen warmen Tee zu reichen. Ich trinke tatsächlich einen Schluck und sage ihm das wir bald die Kreißsaal Tasche rüberholen können und die Kamera. Ich möchte mich umziehen und mein „Geburts-Outfit“ anziehen. Dann kommt die nächste Wehe.
Ich stehe auf, hänge mich ins Tragetuch das von der Decke hängt und Kreise mein Becken. Ich muss oooordentlich atmen. Das ist keine 4 mehr. Wir sind jetzt bei 6. Und dann passiert es. Ich höre es knacken. In dem Moment wo ich mich frage, was hier so geknackt hat, läuft es schon los. Meine Fruchtblase ist geplatzt. Nicht nur das Fruchtwasser läuft, sondern auch meine Tränen. Das war mit der emotionalste Moment der ganzen Geburt für mich. Bisher wusste ich nicht wie es ist wenn die Fruchtblase platzt. Bei den Großen wurde sie geöffnet. Und jetzt ist sie geplatzt. Jetzt geht es wirklich los. Ich werde mein Baby zur Welt bringen. vielleicht sogar heute noch. Der Gedanke ist einfach wahnsinnig schön. Ja, auch jetzt kommen mir wieder die Tränen.
Mirko öffnet die Tür und sagt der Hebamme (Nummer2, nicht meine) Bescheid. Die ruft ihrer Kollegin zu das meine Fruchtblase geplatzt ist und dann tönt es laut durch den Kreißsaal: YEEEEEEESSSSSSSS!!!!!!! „Meine“ Hebamme freut sich genauso wie ich!!!
Während ich noch weinend am Tuch hänge und schon die nächste Wehe veratme, zieht sie mich aus. Die Hose, Socken und Latschen kommen weg. Die sind eh klitschenass. Sie hilft mir aufs Bett, denn sie will den Muttermund jetzt untersuchen. Ich halte die Zeit auf dem Bett kaum aus. Aber!!! MUTTERMUND BEI 6 CM!!!!
Wow!!! Ich springe förmlich vom Bett und hänge mich wieder ans Seil. Und dann geht es los. Die Schmerzen steigen von jetzt auf gleich auf 10 der Skala. Meine Beine zittern und aus dem leisen Atmen, wird ein lautes tönen. Was zur Hölle ist das!!! Wir sind doch erst bei 6 cm!!!!
Die Hebamme entfernt den Tropf, der hat sowieso nichts mehr gebracht und hält das CTG an meinen Bauch. Sie erklärt uns das die kleine Maus jetzt mit ihrem Kopf den Muttermund mit Gewalt aufdrückt. Achso, deswegen diese höllischen Schmerzen. Sie sagt, sie geht kurz raus und wir sollen sofort Bescheid sagen wenn ich Druck verspühre. HAAAALLLT!!! Ich sage sofort: HIERBLEIBEN!, denn ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten. Denn der Druck ist schon da. Ich spüre, ich muss pressen.
Ich sage das ich NICHT aufs Bett kann und dann lenkt sie uns in die für mich perfekte Geburtsposition. Sie schmeißt die Matte auf den Boden, setzt Mirko auf den Hocker und setzt mich im Vierfüßler davor. Ich hänge mit dem Oberkörper zwischen seinen Beinen. Schwer zu bescheiben – aber ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Der Schmerz der Wehen ist unfassbar stark. Ich sage das ich das nicht schaffe, das es so weh tut. Ich schreie den Schmerz heraus und weine. Aber gleichzeitig schaffe ich es trotzdem noch mein Becken zu kreisen und der Maus beim Weg hinaus zu helfen. Die Hebamme dehnt mich währenddessen, das bekomme ich jedoch nur halb mit. Die Ärztin kommt herein als ich bereits am pressen bin.
Ich spüre bei jeder Presswehe, wie ihr Kopf tiefer rutscht. Ich weiß, gleich ist sie da. Der Gedanke gibt mir wahnsinnige Kraft.
Die Hebamme sagt: Noch einmal, dann ist der Kopf da. DU SCHAFFST DAS!!!!!
Und ich presse, beiße dabei in Mirkos Hose. Dem Himmel se dank sitzt er SO BREITBEINIG da, das ich nur in den Stoff beiße und nicht äh – ihr wisst schon 😀 und da ist er. Der Körper kommt so mit und ich höre nur wie die Hebamme sagt: Du musst sie nehmen. Ich sitze voll (zur Ärztin gewandt – warum erkläre ich gleich).
Und dann ist sie da. Mein Mädchen. Sie liegt zwischen meinen Beinen und schreit mich an. Ich frage ganz vorsichtig ob ich sie hochnehmen darf. – ja natürlich –
Und dann nehme ich sie hoch, drücke sie an mich und bin einfach nur überwältigt. Ich habe es geschafft. Ich habe mein Kind auf die Welt gebracht. Ich, ganz allein. Ohne PDA, ohne Kaiserschnitt. Mein Körper hat es geschafft.
Ich schaue Mirko an und sage: wir haben es geschafft. Unser Baby ist da.
Elise wurde um 16:30 Uhr geboren, 15 Minuten nachdem die Fruchtblase geplatzt ist. Sie wiegt 3415 Gramm und ist 52 cm groß. Ihr Kopfumfang beträgt 36 cm.
Die Hebamme und Mirko helfen mir auf und bringen mich aufs Bett. Als ich aufstehe, verliere ich viel Blut. Ganz viel Blut….Aber die Hebamme beruhigt mich schnell. Wenn man so kurz nach der Geburt aufsteht, ist es normal soviel Blut zu verlieren.
Auf dem Bett darf ich mit meiner kleinen kuscheln. Viele Bilder von der Geburtsphase gibt es nicht. Unsere Kreißsaal Tasche lag noch im Zimmer – die Kamera auch. Außerdem ging es am Ende so wahnsinnig schnell, das gar keine Zeit mehr blieb nachzudenken oder die Tasche zu holen 🙂
Die Plazenta kam mit einmal pressen super leicht heraus. Ich sage nochmal das ich die gespaltene Plazenta habe – aber das brauch ich nicht, denn das sieht man bereits.
Mirko schneidet die Nabelschnur durch, nachdem diese auspulsiert ist.
Dann schiebt die Ärztin ein Tablett mit Nadel, Faden und anderen Utensilien neben mein Bett. Mist, da war ja was. Bei dieser schnelle Geburt bin ich bestimmt komplett gerissen. Von vorne bis hinten, von rechts nach links. Die Hebamme und Ärztin untersuchen mich und sind beide total überrascht. Außer einer kleinen Schürfwunde habe ich GAR NICHTS. Wow. Danke fürs Dehnen liebe Hebamme ♥
Und dann sehe ich, was die Hebamme meinte, als sie sagte sie wäre voll. Sie ist VOLL. Voll mit Kot. Sie erzählt mir das Elise sich erleichtert hat, als sie raus kam. Und sie hat die Hebamme getroffen. Aber wie!!! 🙂 Sie sagt: Na, das da alles funktioniert, wissen wir ja jetzt 😀
Wisst ihr, ich habe früher immer gesagt das alle Frauen lügen die sagen: Der Schmerz ist höllisch, aber wenn du dein Baby im Arm hälst, ist alles vergessen und du bist nur eins: Glücklich! Aber Elise Geburt hat mir das Gegenteil bewiesen. Natürlich war sie schmerzhaft, aber es war dank der Atemtechnik erträglich. Ja, ich habe gebrüllt wie ein Tiger. Aber als ich sie selbst hochgenommen habe und sie dann an meine Brust gedrückt habe, WAR alles vergessen.
Mirko informierte meine Mutter und Oma. Meine Oma machte sich gleich mit Olivia und Nelia auf den Weg. Ich schrieb meinen Freunden, bzw schickte ihnen das Bild von uns. Achtet nochmal auf die Zeit 🙂
Sie waren alle total verdutzt, jetzt so schnell ein Foto von mir UND Baby zu bekommen. Und ja, so wie ich dort strahle, so fühlte ich mich auch.
Um 17 Uhr waren die Kinder vorm Kreißsaal. Die Hebamme – die sich mittlerweile umgezogen hatte 😀 – und eine weitere Frau putzten schnell den Kreißsaal etwas. Die anderen Räume waren leider belegt. Das Blut wurde grob aufgewischt und mir eine Decke übergeschmissen. Dann durften die drei herein kommen.
Sie haben gestrahlt. Bis über beide Ohren!!! Ich habe sie gefragt ob sie sich die Plazenta auch anschauen wollen. Sie lag im Waschbecken, direkt neben dem Bett. Beide Kinder wissen genau was die Plazenta ist, wie sie ungefähr aussieht und was sie macht. Und alle beide wollten sie sehen. Sie schauen ganz interessiert in das Waschbecken und Nelia sagt laut: Ohhhh wie schön! Die Plazenta sieht ja aus wie ein Herz!!! ♥ Das tat sie wirklich. Schade das ich kein Foto gemacht habe.
Wir haben die Kinder kurz darauf aber noch einmal rausgeschickt. Ich habe Elise zum ersten Mal gestillt und wurde etwas sauber gemacht. Wir haben gekuschelt, gestrahlt und den Babyduft in uns aufgesogen. Und daaaann wurde sie auch gemessen, gewogen und angezogen.
Lange haben die Kinder es übrigens nicht ausgehalten. Nach 40 Minuten kamen sie zurück in den Kreißsaal – in Begleitung meiner Mutter.
Sie sagte natürlich gleich: Die kleine Maus hat auf mich gehört!!!!!!
Und mein Stiefvater sagte: Ich hatte Recht!!!
Denn er hat von Anfang an gesagt das die kleine am 27.07. zur Welt kommen wird.
Nach einer Nacht im Krankenhaus sind wir gegangen. Mir ging es super!!! Aber über die Zeit danach werde ich in einem Extra Post berichten. Immerhin sind es jetzt schon 3600 Wörter 😀
Ich möchte allen, die einen Kaiserschnitt hatten, auf diesem Wege Mut machen. Ihr KÖNNT es schaffen – ich habe es auch geschafft!!!
Und danke an jeden der es tatsächlich durchgehalten hat und alle Wörter gelesen hat. Es war viel, aber es war magisch und mir nicht möglich das ganze in einer verkürzten Version niederzuschreiben 🙂
Ich habe monatelang mit mir gerungen ob ich diesen Blogbeitrag verfassen UND veröffentlichen soll oder nicht. Selbst nachdem ich die Beiträge von anderen Bloggern gelesen habe, in denen diese davon berichteten was das Mobbing bei ihnen ausgelöst und angerichtet hat, blieben die Zweifel.
Denn hier geht es nicht um mich und mein Erlebnis, sondern um das meiner 10 Jährigen Tochter. Meine Tochter ist hochsensibel und sehr nah am Wasser gebaut. Sie möchte Harmonie, hasst Streit jeder Art und kann damit sehr schwer umgehen. Sie ist ein absolut friedliebender Mensch und wir zwei stehen und wahnsinnig nahe. Geheimnisse gibt es bei uns nicht.
Wisst ihr, das ganze fing schon in der Grundschule an. Das Verhältnis zwischen meiner Tochter und ihren Freundinnen war wechselhaft. Es gab öfter Streit, jedoch nie ernsthafte Auseinandersetzungen oder Handgreiflichkeiten. Es war eher eine „Heute bist du blöd und morgen wieder meine beste Freundin“-Situation, die in dem Alter bei Mädchen durchaus vorkommen kann und in meinen Augen auch noch „normal“ zu sein schien.
Im September wechselten die Kinder gemeinsam auf die weiterführende Schule und waren über glücklich als sie alle zusammen in eine Klasse kamen. Aber die Situation in der neuen Schule änderte sich schlagartig. Die 3 Mädchen fingen an meine Tochter als Hure und Schlampe zu beleidigen, verfolgten und schikanierten sie.
Mein erster Schritt war es das Gespräch mit einer der Mütter zu suchen.Wir nennen das Mädchen mal Heidi. Da Heide und meine Tochter zur Grundschulzeit EIGENTLICH die besten Freundinnen waren, hatte ich zu Heidis Mutter viel Kontakt und wir verstanden uns prima. Auch im September war es mir möglich mich mit ihr in Ruhe über die Vorfälle in der Schule zu unterhalten. Wir setzten uns mit den Kindern zusammen, redeten über die Situation und hofften das sich etwas ändert. Keiner warf irgendwem etwas vor, es war ein sehr nettes und ruhiges Gespräch und die Kinder waren 10 Minuten später im Kinderzimmer am quatschen und lachen.
Leider zeigte sich bereits eine Woche später, das die Freude nur von kurzer Dauer war. Meine Tochter kam jeden Tag weinend von der Schule und der Busfahrt nach Hause. Sie hatte jeden morgen Bauchschmerzen, wollte nicht zur Schule. Sie erzählte mir das die Beleidigungen zugenommen hätten und meine Tipps und Ratschläge, dem ganzen auszuweichen und nicht darauf einzugehen, einfach nichts bringen würde, da diese 3 sie auch in den Pausen verfolgen würden und ihr absolut keinen Freiraum lassen.
Mein nächster Schritt war es, die Lehrer davon in Kenntnis zu setzen. Ich habe beiden Klassenlehrern eine Email zukommen lassen und über die Situation und Vorfälle informiert. Daraufhin habe ich ein langes Telefonat mit einem der beiden Lehrer geführt. Man versprach mir mit den beteiligten Kindern zu sprechen und auch mit meiner Tochter zu reden und den Lehrern Bescheid zu geben, das Sie bitte darauf achten sollen ob die Kinder irgendetwas sagen/machen. Sie telefonierte auch mit Heidis Mutter. Heidis Mutter und ich standen immer noch in Kontakt. ALLERDINGS hatte sich die Situation jetzt soweit entwickelt, das Heidis Mutter sagte, ihre Tochter würde von meiner Tochter gemobbt werden – nicht anders herum. Wir sollten in den Herbstferien ein Gespräch führen und noch einmal versuchen die Kinder zu versöhnen. In den Ferien war zwischen den Kindern dann von einem Tag auf den anderen alles in Ordnung. Sie haben 2 Tage zusammen gespielt, es gab keinen Streit und ich dachte dieses Mal wirklich das es vorbei wäre. Meine Tochter fuhr dann für 1 Woche in den Urlaub und wir haben den Termin abgesagt.
Leider war auch hier die Freude nur von kurzer Dauer. Es wurde schlimmer und schlimmer. Beide Lehrer sprachen in der Schule mit den beteiligten Mädchen, mit der ganzen Klasse, mit den Mädchen und Jungs getrennt, einzeln mit den Betroffenen – aber es wurde nicht besser. Ich war weiterhin in Kontakt mit beiden Klassenlehrern und mir wurde versprochen, das etwas unternommen wird. Meine Tochter meldete jeden Vorfall bei den Lehrern, wurde so zwar als Petze hingestellt, jedoch habe ich sie immer ermutigt diesen Schritt zu gehen und ihr Zuspruch gegeben das sie Hilfe von den Lehrern erhält. Im November klauten die Mädchen in der Umkleidekabine der Sporthalle ihre Sportschuhe, zerrissen ihre Jacke und besprühten eine weitere mit Farbe. Mittlerweile war das Verhältnis zwischen Heidis Mutter und mir gereizt. Sie sprach nur davon wie schlecht es ihrer Tochter ging und das sie das Opfer wäre. Beweise ignorierte Sie.
Das Mobbing ging natürlich auch durch Soziale Netzwerke und vor allem WhatsApp. Was dies betrifft, war meine Tochter – und darauf bin ich sehr stolz – jedoch sehr konsequent und blockierte die Mädchen und klinkte sich bei allen Gruppen aus. Ihr Handy war kaum noch an und das Thema Cyber-Mobbing liesen wir hinter uns.
Ende November eskalierte die Situation dann total. Mehrere Personen sperrten meine Tochter mit Heidi in einen Raum damit diese sie beleidigen und eine Ohrfeige verpassen konnte. Danach hielten sie meine Tochter gewaltsam davon ab zum Lehrer zu gehen und zu sagen was passierte. Eine weitere Schülerin der Klasse, die mittlerweile Freundschaft mit meiner Tochter geschlossen hatte, wurde auch festgehalten und eingesperrt. Sie war das neuste und somit 2. Opfer dieser „3er Mobbing-Gruppe“. Ich habe mit dem Klassenlehrer gesprochen und dieser versprach mir das jetzt endlich etwas unternommen wird. Wir bekamen 2 Wochen später einen Brief nach Hause. Alle Elternteile der beteiligten Mädchen sollten an einem Gespräch in der Schule teilnehmen. Daraufhin rief mich Heidis Mutter an und fragte warum dieses Gespräch stattfindet. Ich war schockiert. Wie kann es sein, das KEINER der Lehrer in den GANZEN MONATEN auch nur einen der Eltern kontaktiert und mit Ihnen über die Vorfälle in der Schule gesprochen hat? Wieso wurde NICHTS unternommen, als meine Tochter geohrfeigt wurde und die Lehrer Bescheid wussten?!
Die Kinder, die meine Tochter mobben, lachen nur noch. Sie tun was sie wollen, denn Konsequenzen gibt es nicht. Sie wissen, das sie meine Tochter anspucken, schlagen, schubsen und beleidigen können, ohne je dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.
Es kam natürlich zum Streit im Gespräch mit Heidis Mutter und seit diesem Moment sprechen wir nicht mehr miteinander.
Dieser- ich nenne ihn jetzt mal „spezieller Elternabend“- fand jedoch nie statt. An dem Tag an dem er stattfinden sollte, litt ich unter dem Norovirus und musste zur Behandlung ins Krankenhaus (zu dem Zeitpunkt war ich bereits schwanger). Der Elternabend wurde abgesagt und mir wurde am Telefon unmissverständlich von Klassenlehrer Nummer 2 klar gemacht, das die Klassenlehrer und die Schule keinen zweiten Termin mehr ansetzen würden und sich ab sofort nicht mehr um „das Problem“ kümmern werden.
WIR (Die Eltern) sollen es PRIVAT KLÄREN.
Es tut mir leid, wenn ich ausfallend werde, aber ich finde es einfach SCHRECKLICH das mein Kind jeden Tag weint, weil ihr die Situation in der Schule zuviel wird und die Schule nur weg sieht und sagt: Geht uns nichts an-klärt es privat. Die ganzen Konflikte, die ganzen verbalen Auseinandersetzungen finden jedoch IN DER SCHULE statt. Nicht zuhause, auf der Straße oder im Internet. Im Schulgebäude, im Klassenraum und sogar IM UNTERRICHT.
Wie können die Lehrer wegsehen, wenn mein Kind beleidigt wird und sie – wie vor kurzem – weinend wegschicken mit den Worten: Das muss deine Mutter privat klären.Ich bin wirklich fassungslos und kurz davor mein Kind von der Schule zu nehmen. So kann es nicht weiter gehen.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt an dem ich nicht mehr weiß, wie ich meine Tochter noch unterstützen, aufbauen und beschützen kann. Sie ist so ein herzensguter und liebenswerter Mensch, will immer allen Menschen helfen (und hat aus diesem Grund auch die Streitschlichterausbildung in der Grundschule besucht, genauso wie jetzt die 1. Hilfe AG auf der weiterführenden Schule).
Ich bestreite gar nicht, das sie auch ausfällig geworden ist und die Mädchen beleidigt hat. Sie hat die Beleidigungen sehr wahrscheinlich erwidert.
Mittlerweile habe ich ihr auch gesagt das sie zurückschlagen soll, wenn sie noch einmal körperliche Gewalt zu spüren kommt. Ich weiß das es nicht der beste elterliche Rat ist, aber da sie in der Schule sonst keine Hilfe zu erwarten hat, ist das ihre einzige Möglichkeit sich zu wehren. Ein Nein, bitte hört auf, hilft bei diesen Mädchen nicht.Nachdem ich die Schulelternrats-Vertreterin und die Sozialpädagogin der Schule, die für das Thema Mobbing zuständig ist, kontaktiert habe, kam heute eine Email von Klassenlehrer A.
Ein weiterer Termin für ein Gespräch wurde festgelegt. Dieses Mal nur mit Heidis Mutter, den Klassenlehrern, der Schulelternratsvertreterin, der Sozialpädagogin und mir.
Mir, der schwangeren, hormongeladenen und wahnsinnig wütender Mutter, die jeden Tag mit ansehen muss wie ihr Kind leiden muss.
Und wisst ihr was? Ich kann euch jetzt schon sagen wie das Gespräch, an dem ich natürlich teilnehmen werden, ablaufen wird. Heidis Mutter behauptet wieder meine Tochter sei Schuld und im Endeffekt steht Wort gegen Wort. Aber hey, die Schule ist raus – immerhin fand das Gespräch ja nun statt und sie haben alles unternommen was in ihrer Macht steht.Ich habe natürlich schon über einen Schulwechsel nachgedacht. Ich habe auch bereits mit 2 Schulen telefoniert. Beide Schulen wollen jedoch die Vergabe des Halbjahreszeugnisses abwarten und erst dann können wir den Wechsel in Gang setzen.Ja, ich musste mir das ganze von der Seele schreiben. Ich fühle mich als Mutter so verdammt hilflos und bin entsetzt darüber das die Schule, die ich bereits vor zig Jahren GERNE besucht habe, sich jetzt so heraushält.
Ich habe für meine Tochter auch einen Therapie-Platz gesucht und hoffe das ihr das Ganze helfen wird. Im Februar haben wir den ersten Termin.
Ich möchte mein großes Mädchen wieder lachen sehen….
Wenn ihr uns auf Facebook, Instagram oder YouTube folgt dann habt ihr sicher schon auf diesen Blog-Beitrag gewartet:
Wir sind schwanger und erwarten im Juli 2017 unser 3. Kind.
Nach einem Jahr Beziehung sprachen Mirko und ich bereits über Kinder. Wir beide verspürten den Wunsch nach einem 3. Kind und wir waren uns einig dass der Altersabstand von Olivia und dem Baby nicht allzu hoch sein sollte.
Als wir uns auf die Suche nach einem Haus machten, waren 3 Kinderzimmer ein Muss.
Wir haben kaum jemandem von unserem Wunsch und unserer Entscheidung für ein drittes Kind erzählt. Wenn wir uns im Bloggerbereich umschauen, scheint der Trend zu einem 3-Kinder-Haushalt-und-mehr zu gehen. Aber wir leben hier nicht in Bloggerhausen, sondern in Ostfriesland. Bekommst du ein drittes Kind, wird dir der Stempel “ Asozial“ fast automatisch auf die Stirn gedrückt.
Natürlich hat das unsere Entscheidung nicht beeinflusst. Denn es ist UNSERE Entscheidung und nicht die des Dorfes. WIR wollen ein drittes Kind. Punkt.
Ich habe von Anfang an mit meiner wirklich wunderbaren Ärztin (das muss an dieser Stelle einfach erwähnt werden) über unseren Kinderwunsch gesprochen. Mir – bzw uns – war bewusst das es nicht einfach werden wird. Wir wussten das wir nicht nur einen Übungszyklus brauchen würden um einen positiven Test in der Hand halten zu dürfen. Man machte uns wenig Hoffnung, das es überhaupt klappen wird.
Hinter uns liegen zwei Jahre mit Arztbesuchen, Operationen und hunderten von negativen Schwangerschaftstests. Jedes mal war die Hoffnung groß das es dieses Mal vielleicht doch geklappt haben könnte, das der verdammte Schwangerschaftstest vielleicht einfach nur zu billig war. Also los zum Drogeriemarkt, mehr Geld für einen weiteren Markentest ausgeben und doch nur das gleiche Ergebniss sehen.
Es war wahnsinnig schwer. Wir haben wirklich alles probiert und als selbst die Mitarbeiter des Drogeriemarktes schon anfingen mir beim Kauf von den Testen irgendwelche Tipps zu geben, brach mein Herz und ich sagte mir: bis Weihnachten 2016 versuchen wir es noch und dann verabschieden wir uns von unserem Wunsch. Mehr ertrage ich nicht.
Zwei Wochen später wurde der zweite Strich beim sogenannten „orakeln“ mit Ovulationstesten immer stärker. Zwei Tage vor ausbleiben der Periode war dann auch der gottverdammte, langersehnte zweite Strich auf dem Schwangerschaftstest zu sehen. Auf dem ersten, dem zweiten und ja auch auf dem dritten! Ich war außer mir vor Freude und hatte gleichzeitig auch wahnsinnige Angst. Im Frühjahr und Sommer 2016 mussten wir zwei Sternchen gehen lassen. Beim ersten Termin bei meiner Ärztin weinte sie mit mir vor Freude, das es endlich geklappt hat.
Als ich unser Baby das erste Mal sah, wurde mir erst richtig bewusst das ich WIRKLICH schwanger bin, das in mir unser drittes Kind heran wächst.
Mirko war sprachlos. Er hat sich so sehr gefreut und tut wirklich alles für mich um mich zu entlasten.
Hier seht ihr unser kleines Wunder. Baby, wir freuen uns riesig auf dich und können es kaum erwarten, dich im Juli im Arm halten zu dürfen ♥
Ich bin mit 18 von Zuhause ausgezogen. In eine Doppelhaushälfte, 110 m², Neubau, in eine andere Stadt, schwanger, die erste Zeit ohne Führerschein. Zusammen mit dem Erzeuger meiner großen Tochter. Ich rede nicht gerne über die Zeit. Sie war schwer. Sehr schwer. Vor allem für mich. Das Haus war zu groß, die Beziehung längst am Ende und ich allein.
Das war kein toller Start.
4 Monate später wohnte ich wieder bei meiner Mutter. Zusammen mit meinem Baby in meinem alten Kinderzimmer.
Und dann kam sie. Meine erste eigene Wohnung. Püppi und ich wohnten in einer kleinen, süßen 3 Z/K/B Wohnung und unser neues Leben begann. Mein Leben als alleinerziehende Mutter, ohne Kontakt zum Kindsvater.
Mir ging es gut. Ihr ging es super. Ich kam super zurecht und hatte mit dem Status „alleinerziehend“ überhaupt keine Probleme.
Wir wurden ein unschlagbares Team.
In den 6 Jahren, bis zur Geburt von Mini, gab es 2 Beziehnungen mit Männern. Eine langjährige Fernbeziehung (Ostfriesland – Berlin) und dann die zu Minis Erzeuger. Wir haben in den Jahren aber weiterhin alleine gewohnt. Natürlich gab es mal Übernachtungsbesuch, aber nie über längere Zeit. Wir beide brauchten den Freiraum und der Gedanke mit einem Mann zusammenzuleben lag in weiter Ferne.
Im 4. Schwangerschaftsmonat ging die Beziehung zu Minis Erzeuger in die Brüche. Er ging. Das war für uns eine schwierige Zeit, für Püppi und für mich. Sie mochte ihn, freute sich wenn er da war und hatte sich gewünscht das wir bald alle zusammen leben.
Aber auch diese Situation meisterten wir und auch gerade eingeschulten Kind und frisch geschlüpften Baby hatte ich mein Leben voll im Griff. Ich (wir) war geprobt im „alleine-sein“. Ich wusste was auf mich zukommt und war deswegen entspannt.
Aus unserem 2er-Team wurde ein 3er Team. Wir waren zufrieden und glücklich. Aber ich war auch allein.
Ich hatte Sehnsucht nach Gesprächen mit einem Menschen, der mich liebt und mich versteht. Ich wollte einen Mann an meiner Seite der mich abends in den Arm nimmt und mir zeigt, das ich mehr bin. Nicht nur eine Mutter, sondern auch eine Frau. Ich wollte mich streiten und wieder versöhnen. Und das Küssen! DAS hat mir wahnsinnig gefehlt!
Ich legte es nicht darauf an, einen Mann kennenzulernen. Ich hatte 2 absolut schreckliche Dates und war soweit zu sagen: ’nen Mann brauch ich nicht. Der macht nur Arbeit. Vielleicht später, wenn die Kinder ausgezogen sind
Und dann kam Mirko. Kurz nach dem ersten Geburtstag von Mini kam er in mein Leben. Er hat mich von Anfang an verzaubert. Als ich mir meiner und seiner Gefühle sicher war, lernte er meine Familie kennen. Mini hat ihn sofort ins Herz geschlossen und ist bis heute ein absolutes (Papa)Mirko-Kind. Für Püppi war es etwa schwerer. Sie hatte immer noch den Gedanken im Hinterkopf, was mit Minis Erzeuger passierte. Sie hatte Angst, das auch er wieder geht und wir wieder alleine sind.
Aber auch sie mochte ihn, genau wie meine Familie von Anfang an sagte: Tanja, endlich hast du deinen sicheren Hafen gefunden!
Ich liebe seine Familie. Auch sie haben meine Kinder von Anfang an akzeptiert und ins Herz geschlossen. Keine Selbstverständlichkeit (schade eigentlich).
Vor 1 Jahr haben wir den Schritt gewagt und sind in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen. Naja gut. Wohnung passt nicht ganz, denn unsere Doppelhaushälfte umfasst über 140 m² und hat sogar ein 3. Kinderzimmer, das zur Zeit als Büro/Gästezimmer genutzt wird.
Ich würde lügen wenn ich schreibe, dass das erste Jahr im gemeinsamen Haus einfach war und immer suuuuper toll. Das war es natürlich nicht. Für die Kinder war es schwierig mich zu teilen, für mich war es die ersten Wochen sehr schwer ihn und seinen Tagesablauf in meinen Alltag zu integrieren. Wir haben gestritten und ich musste lernen das es nicht nur für mich eine große Umstellung war, sondern auch für ihn.
Von einer kleinen Dachgeschoss-Wohnung in ein großes Haus. Mit einer nicht ganz so einfachen Freundin, einem vorpubertärem Mädchen und einem Kleinkind. DAS ist definitiv eine große Veränderung. Er hatte ab sofort Verantwortung für mich und die Kinder und nicht nur für sich selbst. Finanziell war es natürlich auch eine Umstellung.
Aber jetzt, fast 1 Jahr nach unserem Umzug, haben wir uns zusammengelebt und sind mehr als glücklich. Ich kann mir nicht mehr vorstellen alleine zu wohnen und liebe unsere kleine Patchworkfamilie abgöttisch! Wir sind alle zufrieden und glücklich und genau DAS, diese LIEBE, dieses GLÜCK, das wünsche ich all den alleinerziehenden Müttern da draußen. Ich wünsche das ihr einen Mann findet der euch UND eure Kinder/euer Kind ins Herz schließt, der euch in den Arm nimmt und euch daran erinnert das ihr nicht nur Mutter, sondern auch Frau seid.
Ich weiß.
Ihr denkt jetzt: Bitte nicht schon wieder das lästige Schlafthema. Gab es hier viel zu oft.
Keine Angst!
Denn jetzt ist Schluß damit! Ich Scheiß auf das Thema Schlafen!
Jahrelang haben wir uns gequält, haben einfach alles ausprobiert und doch hat es absolut nichts gebracht.
Ich hatte es satt ständig gefragt zu werden ob sich „die Situation verbessert hätte“. Mein Kind ist keine „Situation“ und nein, verdammt! Seh ich so aus als wäre es BESER?!
Ich hab ihn gezogen. Den Schlussstrich.
Olivia will abends nicht einschlafen? Tja, dann ist es eben so und sie bleibt wach.
Sie möchte das Mama bleibt? Ja, dann schläft Mama eben im Kinderzimmer auf dem Fußboden ein.
Meine Kleine wird nachts noch 12 mal wach und schläft lieber zwischen uns, als in ihrem Bett? Ja, genauso ist es. Und es ist vollkommen in Ordnung.
Seitdem ich nicht mehr so handel und jammer wie es andere von mir erwarten, geht es uns allen deutlich besser. Wir nehmen die Situation wie sie ist, gehen ruhiger damit um und haben uns einfach mit der Tatsache abgefunden das sie nunmal nicht so viel Schlaf braucht, wie andere Kinder in ihrem Alter. Das ist Okay. Wirklich.
Es ist egal wie lange wir schlafen und ob wir mit der Anzahl an Ruhestunden den Tag überleben, solange SIE es kann. Ihr Wohlbefinden, ihre Zufriedenheit und ihre Gesundheit ist alles was zählt und sie IST GLÜCKLICH und GESUND.
Natürlich leide ich noch immer unter akutem Schlafmangel. Aber ein Dauerabo Concealer auf Amazon und die wöchentliche Kaffeelieferung von Tchibo machen das Leben leichter.