Zu jeder Hochzeit, gehört normalerweise ein Heiratsantrag. Der Heiratsantrag, das I-Tüpfelchen auf einer Liebesgeschichte.
Und deswegen erzähle ich euch heute von dem Moment, an dem mein Verlobter (das Wort zu schreiben und auszusprechen fühlt sich immer noch ganz wunderbar an) mir den Antrag gemacht hat. ABER!
Erst möchte ich euch erzählen wann und vor allem wie wir uns kennen- und liebengelernt haben.
Alles fing mit diesem Bild an. Ja richtig. Ich küsse das Badetier meiner kleinen Tochter. Einen Frosch um genau zu sein.
Kurz nach dem 1. Geburtstag von Olivia, begann ich wieder zu daten. Ich hatte es satt alleine zu sein. In meinem Umkreis gab es keine alleinerziehenden Mütter – nur glücklich verheiratete oder vergebene Pärchen. Ich fühlte mich einsam, wusste aber das ich als alleinerziehende Mutter von 2 Kindern, 1 & 7 Jahre alt, kaum Chancen habe jemanden kennenzulernen. Ja wer nimmt denn bitte schön eine Frau mit zwei Kindern?!
Vor allem: Wie lernt man denn heutzutage jemanden kennen? Sicher nicht in einer Bar oder Disco. Da trifft man eher selten den Partner fürs Leben. Aber es war 2013, ich war endlich im Besitz eines Smartphones und lies mich dann von meiner Freundin überreden mal eine Dating App auszuprobieren.
Das erste Blinddate war eine ABSOLUte KATASTROPHE!!! Wirklich. So ein schlimmes Date hatte ich in meinem Leben noch nie. Ein mieses Date lies mich dann schon zweifeln. Ich legte die App auf Eis und gab die Suche erstmal auf.
Im Dezember 2013 sah ich dann auf Instagram ein Foto von einer Frau, die einen Frosch (wie diesen auf dem Bild) küsst und dazu schrieb, das sie damals genauso verzweifelt war und dann dieses Bild machte und kurz darauf ihren Mann und jetzt Ehemann kennenlernte. Ich fand die Idee ganz lustig, schoss das Foto und schrieb darunter
Man küsst viele Frösche bis der Prinz kommt, bleibt und einem nie wieder von der Seite weich.
Am selben Tag kam meine beste Freundin abends zu Besuch. Wir aßen zusammen und hatten jede Menge Spaß. Und wieder überredete sie mich, diese App zu öffnen und nachzusehen. Bling. Eine neue Nachricht.
Kein “ ZEIG MIR DEINE TITTEN BRÜSTE!1!11!!!“ oder „Hey, Bock auf Spaß?!“, sondern ein freundliches: Hallo, wie gehts dir?
Wir schreiben tagelang. Meist bis in die Nacht hinein. Er war lustig, charmant und wahnsinnig gutaussehend. Und dann kam irgendwann der Moment an dem man ein Blind Date ausmacht und man sich trifft. Ich hatte Angst das dieser Mann mit dem ich schreibe und mich so gut verstehe, in Wirklichkeit doch ein Oskar aus der Mülltonne ist. Er sagte mir wo er arbeitet, damit ich mir sicher sein kann das hinter der Person ein echter Mensch steht und zwar wirklich er, Mirko.
Wir verabredeten uns für den kommenden Freitagabend.
2 Tage vorher musste ich mit Livi zur Kontrolle zum Orthopäden. Die Nacht war kurz und so schleppte ich mich mit ihr, ich selbst ungeschminkt und mit Augenringen aus der Hölle, zum Arzt. Dort bekamen wir ein Rezept für Einlagen, die wir doch bitte sofort aus dem Geschäft gegenüber von der Praxis holen sollten. Einlagen. Orthopädische Einlagen. Und wisst ihr wer genau dort arbeitet? Richtig. Mirko. Ich hatte so eine Panik, das ich mir Livi schnappte und nach Hause fuhr. Ich konnte den Laden in meinem jetzigen Zustand nicht betreten. Ungeschminkt, unfrisiert und von den Augenringen schrieb ich ja bereits. Abends berichtete ich ihm von unserem Arztbesuch und das wir ein Rezept bekommen haben. Ich warnte ihn vor das er mich also schon vor dem Blind Date sehen wird – und nicht nur mich, sondern auch meine 1 Jährige Tochter.
Am nächsten Tag zog ich los. Haare und Make up saßen. Und Hey! Dort arbeiten ja noch mehr Menschen. Wie hoch ist also die Chance das ich ihm in die Arme laufe? Eher gering. Aber um kein Risiko einzugehen, schreibe ich ihm vorher keine Nachricht in der steht wann genau wir kommen. Wir betreten den Laden und da sitzt er. Natürlich. Er sitzt am Tresen. Er nimmt die Fußabdrücke meiner Tochter.
Um ehrlich zu sein, reden wir nicht viel. Ein bischen Smalltalk, nicht mehr. Ich glaube meine Gesichtsfarbe glich der einer Tomate. Livi sorgte aber für ordentlich Stimmung. Erst brüllte sie den Laden zusammen und dann wollte sie alles auseinander nehmen. 20 Minuten waren wir da, dann ging es wieder heim. Mit den Worten „Bis später!“ verlies ich den Laden.
Noch im Auto schrieb ich ihm eine Nachricht: ,,Wie schlimm war es?!Kommst du heute Abend trotzdem noch?“
Ja, er kam. Und er blieb bis 3 Uhr.
Wir sahen uns in den darauffolgenden Tagen täglich. Wir verliebten uns. Unglaublich schnell und intensiv.
Das Ganze ist jetzt fast auf den Tag genau 4 Jahre her. Ich würde lügen wenn ich schreibe, das es die letzten Jahre immer einfach war. Aber er ist es wert. Und deswegen habe ich am 17.07.2017 JA gesagt.
Ich habe JA gesagt zu der Liebe meines Lebens, meinen besten Freund, den tollsten Stiefvater und (zu dem Zeitpunkt) werdenden Vater. Ja zu jedem Streit, jeder Versöhnung, jedem Lachen und jeder Träne.
Am 17.07. wurde ich 30 Jahre alt. Ich war hochschwanger, lag 2 Tage zuvor noch wegen Nierenstau dritten Grades im Krankenhaus und hatte die Nacht über mit Erbrechen zu kämpfen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie meine Laune dann am Geburtstagsmorgen war. Wir wurden früh wach, Mirko gab mir einen Kuss, gratulierte mir und ging zur Arbeit. Es gab kein Geschenk. Hä?!
Ich habe nicht großartig gefeiert. Es hab Kaffee und Kuchen mit meiner Mutter, Oma und besten Freundin. Das wars. Am Nachmittag bekam ich eine WhatsApp Nachricht von ihm, das ich mein Geschenk am Abend bekomme.
Abends kam er dann nach Hause und Livi rannte zu ihm, wollte UNDBEEEEDINGT das Geschenk haben und es mir geben. Er hat sich aber geweigert und meinte: das geht nicht. Ich muss Mama das gleich alleine geben, kleine Maus.
Aha?!
Er brachte Olivia ins Bett und machte dann Kerzen im Wohnzimmer an. ER! KERZEN! Der anti-Romantiker schlecht hin.
Und plötzlich kniete er vor mir, stellte mir die Frage aller Fragen und ich war so überrascht, das ich erst einen Moment brauchte um JA zusagen.
Seitdem bin ich verlobt. V E R L O B T.
…und jetzt kann die Planung beginnen ♥